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Cafe au Lait im Motor


Nils Nebel

Empfohlene Beiträge

Moin zusammen,

 

Ich hätte da mal folgendes Problem.

 

Habe vor ein paar Wochen eine 1200er Daytona in nicht fahrfertigem Zustand gekauft da ich den Motor für ein Projekt benötige.

Lt. Verkäufer ist der Motor auch noch gelaufen bevor die Maschine zerlegt wurde bzw. Nicht mehr Fahrfertigem gewesen ist.

Ich habe den Motor dann nach dem Kauf auch noch mal für ein paar Minuten zur Probe laufen lassen und das hat, mit ein paar Startschwierigkeiten, auch geklappt. Als ich den jetzt nach ein paar Wochen und vor Umbaubeginn noch mal starten wollte und auch die Motorflüssigkeiten austauschen wollte passiert nichts mehr.

Ich habe dann nach einigem hin und her mal den Motor geöffnet und große Überraschung, da sieht es richtig scheiße drin aus.

 

Da scheint die Kühlflüssigkeit in den Motorraum gekommen zu sein.

Nachdem die Steuerkette nicht gesprungen ist vermute ich jetzt mal eine defekte Zylinderkopfdichtung.

Da ich das bisher noch nicht hatte und eigentlich erst einmal sicher rein möchte um was es geht würde ich gerne Infos und Tips bekommen.

 

Ich möchte wie folgt vorgehen:

1) Kompression prüfen ob sich da hoffentlich schon etwas zeigt und ggfs auch auf welchem Zylinder.

2) alle verbliebene Flüssigkeit im Motor raus und den Sumpf demontieren

3) Zylinderkopf demontieren und falls es die ZKD ist, diese austauschen

 

Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher ob ich

a) durch den Kompressionstest überhaupt etwas erkennen werde wenn die ZKD kaputt ist?

b) die ZKD beim solch einem Schaden offensichtliche Beschädigungen aufweist?

c) ob es reicht den Sumpf auszubauen um die restliche Flüssigkeit aus dem Motorraum zu bekommen und ob verbliebene Flüssigkeit nach dem Zusammenbau evtl Schäden an Teilen und vor allem Lagern anrichten kann? Oder gibt sich das mit der Kühlflüssigkeit später durch die Motortemperatur wenn der wieder läuft?

 

Fragen über Fragen, aber ich würde gerne versuchen den Motor zu reparieren und ausserdem lernemich dazu ja dann auch wieder etwas dazu.

 

Danke schon mal für evtl. Tips und Hinweise.

 

Gruß

Nils

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Moin Nils

 

Kompressionstest bringt da in den seltensten Fällen etwas,

hier wäre eine Druckverlustprüfung sinnvoll.

 

So, wie Du es beschreibst, werden wohl die Laufbuchsen nicht mehr zum Gehäuse hin abdichten,

dadurch kann Wasser ins Gehäuse eindringen und das ist natürlich alles andere als gut

für die Schmierfähigkeit des Öls.

 

Du wirst nicht um eine Demontage des Zylinderkopfes herumkommen,

sonst wird das nix mit dem neuen Abdichten.

Ölwanne runter, Ölkühler ab, alles gründlichst durchspülen.

 

Sollte es in der Ölwanne jedoch bereits so aussehen :

 

009.jpg

 

 

Dann zerlegt man den Motor komplett und reinigt jedes einzelne Teil gründlichst,

falls noch was zu retten ist.

 

Ist die Wanne innen sauber, so muss man nicht unbedingt das Gehäuse zerlegen,

es würde nach Neumontage eine Warmlaufphasen mit dünnerem Öl und anschließendem Ölwechsel reichen,

am besten zwei Male durchführen und auch den Filter jeweils wechseln.

Das ist aber nur die "Billigvariante", welche Dir keine Info zum Zustand der Gleitlager

der Kurbelwelle und der Pleuel oder anderer Teile erlaubt.

 

 

 

Gruss, Jochen !

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Hallo,

 

Ich hätte hier auch eine Frage dazu.

 

Mein T-Mechaniker meint, das bei jeder Demontage des Zylinderkopfes auch die Gleitbuchsen gezogen und neu eingedichtet werden sollten.

 

Wie ist da Eure Erfahrung?

 

Gruss, Markus

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Hallo Jochen,

 

danke erst einmal.

Ich schau mir erst mal die Ölwanne an.

Bzgl. Druckverlusttester, was taugen die Teile von BGS?

Hat da jemand Erfahrung?

 

Gruß

Nils

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Moin Nils,

 

generell stimme ich Jochen in allen Punkten zu.

Ein aussagefähiger Kompressionstest, oder Verlusttest, jedoch sollte in Betriebswarmen Zustand stattfinden.

Kalt macht das u.U. keinen Sinn da der Unterschied der Bauteile von kalt zu warm einfach zu groß ist.

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Hallo Eddy,

tja. Die Kiste springt halt nicht an. Also auch kein Verlusttest.

Auf gut Glück auseinander nehmen und schauen ob man etwas offensichtliches sieht? Bringt das etwas?

Gruß

Nils

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Moin Nils,

 

das kann man machen, würde ich aber erst wenn es ganz sicher ist.

Aufwand & Kosten sind einfach zu hoch um es einfach "mal so" zu machen.

Versuch doch den Hobel erst mal zum laufen zu bringen.

Wenn er nicht will, dreh das Standgas mal e bissel hoch :biggergrin: :biggergrin: :biggergrin:

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Moin Eddy,

dann werde ich das mal probieren.

Standgas wird es schon richten.

Bleibt immer noch die Frage bzgl einem günstigen Druckverlusttester. Denn werde ich ja nicht häufig benötigen und möchte daher nicht soviel dafür ausgeben.

BGS ?

 

Gruß

Nils

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Tach Nils,

 

wie so oft hat beides seine Vor- & Nachteile.

Für den Druckverlusttest brauchst Du einen Kompressor, bzw. Druckluft, den passenden Zündkerzenadapter (wird schwirig bei Zyl. 2 weil das Teil lang ist).

An dem zu messenden Zylinder muss der Kolben exakt auf OT stehen.

Das bekommt man hin in dem der Zylinder mit wenig Druck beaufschlagt wird & man dann die KW dreht bis der Kolben auf OT steht.

Man merkt das daran das die Kraft zum drehen der KW immer weniger wird je näher der Kolben dem OT kommt.

Dann wird bis auf den Prüfdruck erhöht. Je nach dem wo es dann rauscht ist es auch undicht, Einlass, Auslass, Motorentlüftung???

Wenn Du all diese Möglichkeiten hast, dann wäre das eine Wahl.

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  • 1 Monat später...

Moin zusammen,

 

habe den Motor wieder zum laufen gebracht und heute dann, nachdem der Motor Betriebstemperatur hatte, einen Druckverlusttest vorgenommen.

 

Auf Zylinder 1 & 2 wird der Druck absolut nicht gehalten und es gibt dann Luftgeräusche im Ansaugbereich.

Zylinder 3 & 4 haben einen Druckverlust von ca 20% und es gibt Luftgeräusche über den offenen Kurbelwellendeckel.

 

Sind das nun Anzeichen für eine defekte Zylinderkopfdichtung oder doch etwas anderes?

 

Bin auf weitere Rückmeldungen und Hinweise gespannt.

 

Gruß

Nils

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Moin

 

Das sind eher keine unbedingten Anzeichen für eine defekte Kopfdichtung.

 

1 und 2 undichte Ventile, 3 und 4 Kolbenringe.

Sind nur zwei Möglichkeiten.

Vorausgesetzt, die NW waren jeweils in der richtigen Position.

 

Hattest Du den Einfülldeckel vom Kühler ab

und auf Blasenbildung und Änderung

des Wasserstandes geachtet ?

 

 

Gruss, Jochen !

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Hallo Jochen,

 

NW wurde jeweils auf OT gestellt und der Deckel vom Kühler war ab. Da gab es aber keinerlei Veränderungen oder Blasenbildung etc.

 

Gruß

Nils

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Moin Nils,

 

geringfügige Verluste hat man immer, kein Zylinder ist zu 100% dicht.

Bei den Fliegermotoren war ein Verlust von 20% noch zulässig.

 

Bei Deinem Motor sieht es so aus als wenn die Einlaßventile auf 1+2 undicht sind.

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Moin Eddy,

 

OK.

Aber dann müsste es doch eigentlich bei einem entsprechenden "Leistungsverlust" bleiben. Oder aber erklärt das dann auch das Kühlwasser in den Motorraum gelaufen ist?

Verursachen defekte Ventile auch Schäden an der ZKD?

 

Gruß

Nils

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Moin Nils

 

Den Druckverlust am Kolben vorbei merkst Du auch,

wenn du die KW bei eingebauten Kezen drehst.

 

Ich vermute bei dem Motor immer noch undichte Laufbuchsen.

 

Was auch immer,

um eine Zerlegung wirst Du wohl leider nicht herumkommen.

 

 

Gruss, Jochen !

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Tach Nils,

 

sehe das so wie Jochen,

am wahrscheinlichsten sind wohl undichte Laufbuchsen.

Um die abzudichten muss der Kopf sowiso runter & somit hat sich das mit der ZKD in einem Aufwasch erledigt &

Ventile machen keine ZKD kaputt :bash::disapproval:

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Moin Jochen und Eddy,

 

na dann. Ist ja bald Herbst.....

 

Danke und Gruß

Nils

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Moinsen

 

Solltest Du eine Dichtung benötigen. Habe noch alte auf Halde für den 4 Zylinder. Weiß jetzt aber auch nicht den neuesten Stand in Richtung Fertigung und Vertrieb üb er Triumph. Ne Zeitlang war es nur Schrott und nicht wirklich haltbar was man erwerben konnte.

 

 

Gruß Benny

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