TT35

Aktuell über 50 Jahre jung. Jünger wird's aber nicht mehr.
Hauptberuflich Techniker mit fernmelde- und telekommunikationstechnischem Hintergrund.
Im Nebenerwerb seit über 30 Jahren als Party-DJ tätig.

In der Garage stehen zwei DDR-Mopeds Simson S51 B2-4.
Die erste S51 (BJ 1983) ist das original DDR-Jugend-Moped meiner Frau, was nach knapp 30 Jahre herumgammelns in einer verwitterten Scheune aus Thüringen nach Niedersachsen geholt und wieder komplett aufbereitet wurde.
Die zweite S51 (BJ 1980) haben wir 2019 von der Insel Usedom geholt. Sie ist der Zwilling zur ersten S51. Beide Maschinen sind bis auf die kleinste Bedüsung wieder in ihren Original-Zustand versetzt worden. Die Patina am Tank und den Seitenverkleidungen blieben als Zeitzeugnis erhalten.

Dank dieser Schrauber-Erfahrungen bei den Komplett-Restaurierungen habe ich mir dann 2021 einen Motorradführerschein zum Geburtstag geschenkt. Die passende Maschine, eine Triumph Trident 900 von 1992 fand ich bereits im Herbst davor und erledigte die notwendigen Reparaturen, so dass die Maschine zur Führerscheinübergabe zur Abfahrt bereitstand. Es war Liebe auf den ersten Blick. Im Hinterkopf hatte ich eine positive Erinnerung über eine kleine Triumph, die ein Kusin von mir vor bestimmt 20 Jahren mal fuhr und deren Wertigkeit er sehr herausstellte. Daran erinnerte ich mich, als ich diese Annonce bei ebay-Kleinanzeigen las.
Die Sitzprobe passte, die Maschine sah gepflegt aus, aber es mussten noch ein paar Kleinigkeiten vor der Wiederinbetriebnahme gemacht werden, da sie einem passionierten Sammler gehörte und lange gestanden hatte. Bevor ich sie zum ersten Mal fuhr, wusste ich nicht, was ich 50 Jahre lang verpasst hatte. Dieses Glücksgefühl, wenn die Tränen der Erhabenheit durch den Fahrtwind seitlich am Ohrläppchen abperlen, ist durch nichts zu ersetzen.
Sogar meine Frau, die sich gesundheitsbedingt in Bezug auf das Gewicht leider nicht mehr als ein Moped zutraut zu händeln, ist inzwischen begeisterte Soziusfahrerin auf dem Dreizack geworden.

Kürzlich erwarb ich für 1000 Euro noch eine weitere, aber nicht fahrbereite Trident 900 aus 1992, die ich zunächst als Ersatzteillager ansah. Allerdings versuche ich nun meine Schrauberkenntnisse an dieser Maschine über dieses Forum und dem unergründlichem Wissen seiner User auszubauen. Mein Ziel ist es, sie wieder auf die Straße zu bringen. Mein Nachbar sagte einmal, dass ein Mann Projekte brauche. Wie recht er doch hatte.

Wahrscheinlich wird dies ein ambitioniertes Vorhaben, was einerseits Geld, und andererseits Zeit kosten wird. Denn anders als bei den Simmen, gibt es hier viele Bauteile (vor allem im Motor), die die Mopeds nicht haben. Es bleibt spannend, aber für die Erhaltung dieser schönen Maschinen absolut lohnenswert.

Ich bin überwiegend alleine oder gelegentlich mit zwei Freunden, die Buel und Suzuki fahren, im Weserbergland unterwegs. Über eine Motorrad-App hatte ich mich aber auch schon mit anderen Motorradfahrern zu gemeinsamen Ausfahrten verabredet. Meine Fahrweise liegt irgendwo zwischen der eines, naja, Anfängers, der seine neuen Grenzen austesten will und der eines altersweisen Fahrers, der es nicht mehr nötig hat, sich etwas zu beweisen. Außer gelegentlich mal zu schauen, wieviel Vorsprung ich einem Porsche Cayenne bei einem Ampelstart geben kann

Eigentlich ist der Sommer zu kurz zum Fahren, da nebenbei auch das Eigenheim und die sozialen Kontakte gepflegt werden wollen.
Treffen und gemeinsame Ausfahrten bin ich / sind wir nicht abgeneigt. Schon gar nicht, wenn im Nachgang noch ein gut gefüllter Grill in geselliger Runde gelert werden kann.

Weiterhin sind meine Frau und ich noch große Rügen-Fans. Wir verbringen bereits seit über 10 Jahren unsere Urlaube auf dieser tollen Insel und haben immer noch nicht alles gesehen. Das spricht entweder für die Qualität dieser Insel oder für die zu kurze Urlaubszeit.